Vögel

Brutvögel

Mit über 15.000 brütenden Vogelpaaren und großen Schwärmen an Zugvögeln sind die Ertholmene ausgesprochene „Vogelinseln“. Die vielen Vögel brüten auf den Ertholmene, weil hier die zwei entscheidenden Grundanforderungen an Brutplätze erfüllt sind: Futter und Schutz.

Trottellummen auf Græsholm

Die meisten Brutvögel hier sind Meeres- und Küstenvögel, darunter Alken, Lummen, Silbermöwen und Eiderenten. Tordalk und Trottellumme sind echte Seevögel, die nur zur Brutzeit an Land gehen.

Silbermöwe, Alken und Trottellummen brüten auf Græsholm; die Schäre ist ein Naturreservat, deren Betreten verboten ist. Der Großteil der Eiderenten brütet auf den bewohnten Inseln, sogar in den Gärten und nah an den festen Wegen.

Eiderenten leben vor allem von Miesmuscheln, während Alken und Lommen nach Sprotten fischen, die rund um die Inseln zahlreich vorkommen.

Kurz nach dem Schlüpfen schwimmen die Eiderentenküken zusammen mit ihren Eltern in kleinen Gruppen nach Bornholm, wo es für den Nachwuchs mehr und bessere Nahrung in Form von Tangflohkrebsen und Kleinmuscheln gibt.

Eiderentenpaar mit Küken

In der Brutzeit der Enten (1. April bis 15. Juni) ist der Aufenthalt außerhalb der Festungsmauern nicht gestattet.
Mehr in unseren Verhaltensregeln

Über die Jahre wurden auf den Ertholmene 52 verschiedene Brutvogelarten erfasst, von denen jedoch nur 25 Arten fest auf den Inseln brüten. Die häufigsten brütenden Singvögel sind Amseln, Stelzen, Bluthänflinge, Haussperlinge, Rauchschwalben und Mehlschwalben.

Seit über 40 Jahren gibt es eine Feldstation auf Christiansø, die der wissenschaftlichen Beobachtung der Vögel und der Natur auf den Inseln dient.


Zugvögel

Jedes Jahr ziehen Millionen skandinavischer Singvögel in ihre Winterquartiere in wärmeren Gegenden. Sie kommen zurück, wenn der Winter vorbei ist. Die kleinen Vögel fliegen tausende Kilometer, um immer dort zu sein, wo das Wetter und die Nahrungsmengen am besten für sie sind.

Es gibt Vögel, die aus den finnischen Wäldern bis nach Afrika ziehen, und andere, deren Zug deutlich kürzer ausfällt, z. B. von Südschweden nach Deutschland.

Für diese Vögel sind die Ertholmene ein Rastplatz auf dem Zug über die Ostsee. Die meisten Vogelschwärme fliegen nachts. Wenn sie sich dann morgens über dem Meer befinden, suchen sie das nächste Stück Land – und das sind häufig die Ertholmene, die relativ isoliert im Seegebiet liegen.

Im Frühjahr beginnt der Vogelzug auf den Inseln im März, findet seinen Höhepunkt im April/Mai und endet im Juni. Der Herbstzug beginnt im August, hat seinen Höhepunkt im September und Oktober und endet dann im November.

Während dieser Zeiten rasten manchmal tausende Zugvögel auf den Inseln; besonders Rotkehlchen, Wintergoldhähnchen, Fitisse und Drosseln treten in großen Schwärmen auf. An den Hauptzugtagen sind die Inseln mitunter komplett von munteren Singvögeln überzogen.

Das Wetter spielt für die Zahl der rastenden Vögel eine große Rolle. Die meisten Tiere sind an stillen, diesigen Tagen zu beobachten.

Die meisten Zugvögel bleiben nur für kurze Zeit, denn auf den Ertholmene finden sie nicht besonders viel Nahrung. Besonders im Spätherbst und zu Beginn des Frühjahrs ist die Nahrung knapp. An Schlechtwettertagen sind die Vögel bei ihrer Ankunft mitunter so erschöpft, dass viele von ihnen sterben.

Die langen Zugstrecken stellen extreme Anforderungen an die Körper der Tiere. Nur die stärksten überleben.


Die Feldstation Christiansø hält ein Auge auf die Vögel

Mehr dazu unter www.chnf.dk (auf Dänisch)