Pflanzen

Die Mutterbodenschicht ist auf Christiansø fast überall recht dünn. In der Festungszeit wurde viel Erde als Ballast auf den Schiffen hierher gebracht, die die Inseln mit Baumaterial anfuhren. Doch entstehen Erde und Humus durch die Verwitterung und Zersetzung von Gesteinsmaterial auch hier vor Ort. In den Senken mitten auf Christiansø ist die Erdschicht am dicksten. Hier wachsen kleine Haine mit Weiden, Pappeln, Hainbuchen, Ulmen, Eschen, Buchen und Ahornbäume. In den Vertiefungen zwischen den Klippen wachsen Weißdorn, Wildrosen, Schlehdorn, Vogelkirsche, Flieder, Brombeere, Geißblatt, Schneebeere und Efeu.

Pflanzen – natürliche und eingeführte Beerensorten, Heilkräuter und Zierpflanzen: Die Flora der Ertholmene ist üppig und artenreich.

Das Klima von Christiansø ist ideal für südeuropäische Gewächse wie Feigen und Maulbeeren. Die Wärmeabstrahlung der Felsen fördert die Reifung der Früchte im August und September. Trotz ihrer geringen Größe beherbergen die Ertholmene erstaunlich viele Biotope, von Strandwiesen über Waldböden, Sümpfe und Teiche bis hin zu steppenartigen Flächen und schattigen Schluchten. Südeuropäische Pflanzen wie Haferwurzel, Spornblumen und Petersilie gedeihen hier ganz hervorragend und vermehren sich von selbst. Auf Felsen, Mauern und dünnen Bodenschichten wachsen Flechten und Grünpflanzen, die ohne viel Wasser auskommen.

Man findet Goldlack, Haferwurzel und Spornblumen


In der Festungszeit wurden auf Christiansø und Frederiksø Gemüsegärten angelegt. Auch heute gibt es auf der Insel einige von Mauern umgebene Gärten. Dort züchten die Inselbewohner Obst, Beeren und Zierpflanzen.

Viele der hiesigen Pflanzenarten wurden von den Menschen zur Nutzung und zur Zierde auf die Inseln mitgebracht. Andere sind mit den Vögeln oder dem Wind hierher gekommen.

Die Pflanzen der Ertholmene müssen mit Trockenheit auskommen. Das Klima hier ist das trockenste und sonnigste in ganz Dänemark, und der Erdboden trocknet schnell aus. Zugleich ist das Meer im Frühjahr so kalt, dass die Wachstumsperiode erst zwei Wochen später als im Rest des Landes beginnt. Im Herbst und Winter herrschen Stürme mit starker Salzwasserbrandung, die überall eindringt. Der Schneefall ist sparsam, weshalb der Frost den Pflanzen hart zusetzen kann. Alle Pflanzen auf den Inseln stehen unter Naturschutz und dürfen nicht gepflückt werden.

Strand-Grasnelken am Suensons Brønd

Die Ertholmene haben einen eigenen Naturpflegeplan. Sie können ihn hier einsehen (auf Dänisch).